Zugfahrzeug

Guten Tag Zusammen, schön, dass es einen Platz gibt an dem sich die offensichtlich kleine Gemeinde austauschen kann. Zu mir:
Nächstes Jahr werde ich in den Ruhestand gehen und würde dann gerne mit einem Wohnauflieger Europa bereisen. Ich habe mir im Netz und auch in Natura verschiedene Wohnauflieger angesehen und würde gerne zugreifen, wenn ein gebrauchter Dreamseeker angeboten wird. Um dafür vorbereitet zu sein, setze ich mich im Moment mit der Auswahl eines Zugfahrzeuges auseinander. Und da stellen sich viele Fragen. Je tiefer man in die Materie eindringt um so mehr Fragen stellen sich. So z.B. Drehmoment, Auflastung, Hinterachsluftfederung, Sattelplattenmontage, Versicherung, Zulassung usw. Da ich kein weiteres Fahrzeug fahren/haben werde, soll es möglichst wirtschaftlich sein, muss aber trotzdem die Zugarbeit beim Auflieger bewegen gut leisten können.Ich dachte zuerst an einen 2 Liter Ranger als Schaltwagen mit 170 PS. Davon wurde mir abgeraten... zu wenig Drehmoment und ein Schaltwagen sei überhaupt nicht gut für diesen Zweck. Es bräuchte angeblich schon eine Automatik. Nun ist der beladene Dreamseeker mit 3,5t max. wohl eher als "leichter" Wohnauflieger anzusehen- will aber bewegt werden!Ein großvolumiger US-Truck ist zwar reizvoll, kommt aber für mich nicht in Frage, da zu groß und zu durstig. Viele Hersteller von Pickups haben den deutschen bzw europäischen Markt wohl aufgegeben. Allerdings gibt es noch gute Gebrauchte, wie den Nissan oder Renault mit 2,3 Liter Motoren. Da ich auf Fotos schon oft Nissan- Gespanne gesehen habe, scheint diese Kombination zu funktionieren? Wie sieht es da mit der Schaltung aus? Braucht man wirklich eine Automatik? Oder kann ich weiter wie gewohnt schalten? Bestimmt gibt es hier einige erfahrene "alte Hasen" die mich erhellen können... Danke für Eure Rückmeldungen, auf die ich mich schon freue.

Grüße aus dem Badischen,
Franz 

willkommen im Forum

tja - die übliche Suche nach der Eier legenden WollMilchSau.
Ich würde schon zusehen dass der Fall Auflieger-ziehen halbwegs vernünftig abgedeckt ist! Klar geht das auch mit überschaubarer Leistung und Handschalter - aber stressfreier ist Automatik und Abstandsregeltempomat allemal.
Wichtig ist dass du ein Fahrzeug nimmst was ein möglichst hohes Gesamtzuggewicht erlaubt - wenn du dauernd an der Gewichtsgrenze anstößt ist das sehr lästig (und ggf. auch teuer). Das wäre für mich das wichtigste Kriterium (worauf ich auch erst kam als ich den Pickup schon hatte )

lg martl

Hallo Martl,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ja, Dein tierischer Hinweis trifft den Nagel auf den Kopf!

Abstandsregeltempomat ist ebenfalls ein guter Punkt. Darf ich erfahren welche Wollmilchsau Dein Gefährt zieht - und vielelicht noch Welches Du im Rückblick gerne gehabt hättest?

LG, Franz

Kurze Antwort:  
Ist: Toyota Hilux 2.8D, Automatik, 500Nm
Wunsch: ?? (siehe unten 😉) 

Lange Antwort:
Wir haben im September 21 sehr spontan einen Celtic Rambler erstanden, davor waren wir mit einem VW Bus plus Anhänger unterwegs. Den Auflieger haben wir uns angesehen um uns zu beweisen dass der nichts für uns ist -das ging gründlich schief!
Jetzt brauchten wir also im Herbst 21 auf die schnelle einen Pickup, der Hilux war als Tageszulassung zu kaufen, und da habe ich ohne Probefahrt zugeschlagen -  wir sind in Bayern und der Pickup war in Whyl am Rhein. Eine Toyota-Werkstatt ist bei uns halbwegs in der Nähe.
Da unser Fuhrpark auch Motorrad und kleines E-Auto bereithält konnte ich mich da auf die zum Ziehen des Aufliegers wichtigen Punkte konzentrieren. Auch der Verbrauch spielte daher nicht wichtigste Rolle.  Wobei was die Alltagstauglichkeit angeht m.E. alle Pickups ähnlich sind – evtl. große Amis ausgenommen, die sind noch unpraktischer (ich hör schon die Aufschreie )
Zu dem Zeitpunkt war mir die Problematik mit dem Gesamtzuggewicht noch nicht wirklich klar – ich hatte bloß noch Webasto und eine Auflastung auf 3,5 Tonnen einbauen lassen bevor ich das Fahrzeug beim Toyota Händler abholte. Beim Einbau der Sattelkupplung bei Busching ließ ich dann das Gesamtzuggewicht auf 6,5 Tonnen auflasten -das war das höchste was dort ging. Nach einem einigem Hin und her sind wir jetzt bei 6,8 Tonnen, das Gutachten dazu stammt von Scholz in Vlotho.
Wenn das Überschreiten der Gewichtsgrenze von 3,5 Tonnen nicht so viele Nachteile brächte wäre zum Beispiel ein Ford F 250 mit 6,7 Liter Dieselmotor vermutlich ein wirklich nettes Zugfahrzeug  - macht halt dann Probleme bei der Parkplatzsuche, aber über das Gewicht braucht man dann nicht mehr nachdenken…
Der Ineos Quartermaster wäre auch nett - ist bloß schon in der Serie mit 2,8t zu schwer, da bleibt zu wenig Zuladung.

Also Letzen Endes ein „normaler“ Pickup – da findest du bei den Treffen von RAM über Ford Ranger, VW Amarok, Mercedes und manche Exoten alles was Rang und Namen hat. Wir sind mit unserem Toyota sehr zufrieden und würden ihn auch wieder nehmen, wenngleich ein aktueller Ford Ranger beispielsweise sicherlich deutlich mehr Fahrkomfort bietet – wenn der Pickup also auch das Alltagsfahrzeug sein soll spielen Komfort und Verbrauch wohl eine größere Rolle, es bleibt dir also bloss anschauen und probefahren …

lg martl

Hallo Martl,
vielen Dank dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben so ausführlich zu schreiben. Ich entnehme vor allem, dass ich auf das Zuggesamtgewicht zu achten habe, sowie auf ordentlich Drehmoment. Automatik scheint ebenfalls sinnvoll zu sein, wobei mir der Grund nicht ganz klar ist.
Ehrlich gesagt mache ich mir Sorgen um das teure Automatik Getriebe bei der Anhängelast.

Ich werde mich mal auf die Suche machen. Soweit ich das sehe, ist die Standartgesamtzuggewicht auch beim größeren Ranger "nur" 6000 kg. Sie hatten ja schon beschrieben wo Sie ein entsprechendes Gutachten zur Erhöhung des Gesamtgewichtes erhielten. Ich werde mich dann mal dort erkundigen.

Nochmals danke, ich werde hier berichten wenn es Neuigkeiten gibt.

Grüße, Franz